Tipps für Eltern
Wertvolle Informationen für die Zahngesundheit Ihres Kindes
Der erste Besuch
Alles Wichtige rund um den ersten Zahnarztbesuch Ihres Kindes und warum regelmäßige Besuche beim Kinderzahnarzt so wichtig sind.
Früh übt sich – auch beim Zahnarztbesuch! Je früher Kinder positive Erfahrungen in der Zahnarztpraxis machen, desto selbstverständlicher und angstfreier gehen sie auch in Zukunft damit um. Außerdem können wir schon im frühen Alter dabei helfen, Karies und Zahnproblemen vorzubeugen, bevor sie überhaupt entstehen.
Regelmäßige Besuche sorgen für gesunde Zähne – und ein starkes Lächeln von Anfang an.
Ab Januar 2026 werden die zahnärztlichen Früherkennungsuntersuchungen (Z1–Z6) auch im "Gelben Heft" dokumentiert – also dort, wo auch alle ärztlichen Vorsorgeuntersuchungen festgehalten werden. So wird die zahnärztliche Betreuung noch enger mit der kinderärztlichen Begleitung verknüpft – für einen rundum gesunden Start ins Leben.
Am besten kommt ihr zum ersten Mal, wenn der erste Zahn da ist – also etwa ab dem 6. Lebensmonat. Spätestens rund um den ersten Geburtstag lohnt sich ein Besuch. Dann können wir nicht nur die Entwicklung der Zähne beobachten, sondern euch auch hilfreiche Tipps zur Zahnpflege, Ernährung und Fluoridgabe geben.
Viele Eltern fragen sich, wie sie ihr Kind am besten auf den ersten Zahnarztbesuch vorbereiten können. Unsere Empfehlung: bitte nur ganz sanft – und möglichst ohne große Erklärungen oder Ankündigungen. Denn je unvoreingenommener ein Kind zu uns kommt, desto besser kann es eigene, positive Erfahrungen sammeln.
Es braucht keine "Sondervorbereitung" zu Hause. Kinder sind neugierig, offen und erleben einen Zahnarztbesuch ganz anders als Erwachsene. Bitte vermeidet Formulierungen wie "Du brauchst keine Angst zu haben" oder "Es tut nicht weh" – solche Sätze wecken meist erst Unsicherheit. Auch Belohnungen ("Wenn du tapfer bist, bekommst du ein Geschenk") setzen Kinder unnötig unter Druck. Bei uns darf jedes Kind einfach so sein, wie es ist – mutig, schüchtern, laut, leise oder irgendwo dazwischen.
Was wir nicht empfehlen: Nehmt euer Kind nicht zu euren eigenen Zahnarztterminen mit. Erwachsene Behandlungen wirken aus Kindersicht oft ernst oder sogar beängstigend – selbst wenn nichts "Schlimmes" passiert. Viel besser ist es, wenn euer Kind seine ganz eigene, kindgerechte Zahnarztwelt kennenlernt – so wie bei uns in der Kidsbox.
Während der Behandlung übernehmen wir behutsam die Führung. Wir sprechen direkt mit den Kindern, erklären alles in einfachen Worten und geben ihnen das Gefühl, mitentscheiden zu dürfen. Für diesen Vertrauensaufbau ist es hilfreich, wenn Eltern sich im Hintergrund halten und uns den Raum geben, eine stabile Verbindung zum Kind aufzubauen.
Aber: Jedes Kind ist anders. Und natürlich darf bei den ganz Kleinen auch mal Mama oder Papa mit auf den Behandlungsstuhl – wenn das Sicherheit gibt. Wir zwingen niemanden zu irgendetwas und nehmen uns die Zeit, die jedes Kind braucht.
Unser Ziel ist es, gemeinsam einen guten Start zu schaffen – mit kleinen Schritten, viel Geduld und ganz ohne Druck.
Prophylaxe
Vorsorge für gesunde Kinderzähne - vom ersten Milchzahn an.
Unsere Prophylaxesitzungen sind kleine, wertvolle Zahnschutz-Momente. Wir schauen uns dabei genau an, wie es den Zähnen geht, ob alles gut geputzt ist und ob sich irgendwo Karies anbahnen könnte. Mit einer speziellen Anfärbelösung zeigen wir den Kindern auf spielerische Weise, wo sich beim Putzen gerne mal Beläge verstecken.
Anschließend reinigen wir die Zähne gründlich, stärken sie mit einem Fluoridlack und üben gemeinsam das richtige Zähneputzen – individuell abgestimmt auf das Alter und die Bedürfnisse des Kindes. Alles ganz in Ruhe und mit viel Geduld.
Milchzähne brauchen genauso viel Aufmerksamkeit wie bleibende Zähne – denn sie sind wichtig für die Sprachentwicklung, das Kauen und als Platzhalter für die "großen" Zähne. Frühzeitige Vorsorge hilft, Zahnerkrankungen zu vermeiden und schützt vor Schmerzen, aufwendigen Behandlungen oder sogar Zahnverlust.
Außerdem lernen Kinder dabei spielerisch den richtigen Umgang mit Zahnpflege und erleben die Zahnarztpraxis als einen Ort, an dem sie sich wohlfühlen dürfen. Das schafft Vertrauen – und legt den Grundstein für eine lebenslange Zahngesundheit.
Das kommt ganz auf das Kind an – und auf die Putztechnik. Elektrische Zahnbürsten können besonders gründlich reinigen, vor allem bei Kindern, die beim Putzen noch etwas Unterstützung brauchen. Sie sind meist einfach zu handhaben, haben kleine Bürstenköpfe und oft sogar Timer oder kleine Extras, die das Zähneputzen spannender machen.
Aber auch mit einer normalen Handzahnbürste kann sehr gut geputzt werden – wenn die Technik stimmt. Wichtig ist, dass zweimal täglich gründlich geputzt wird – ob elektrisch oder von Hand. Wir schauen uns bei jedem Kind an, welche Bürste gut passt, und geben gerne Tipps, was im Alltag am besten funktioniert.
Wackelzähne & Haifischzähne
Wenn sich im Mund was bewegt - alles über den Zahnwechsel.
Das kommt häufiger vor, als man denkt – und ist in vielen Fällen erstmal kein Grund zur Sorge. Wenn der neue Zahn hinter dem Milchzahn durchbricht (oft bei den unteren Schneidezähnen), während der alte noch fest sitzt, spricht man von einem "Haifischzahn".
In der Regel schiebt sich der bleibende Zahn nach vorne in Position, sobald der Milchzahn von selbst ausfällt – und das tut er meistens früher oder später. Wichtig ist: Das Kind sollte den Wackelzahn regelmäßig mit der Zunge oder den Fingern bewegen. Je mehr er wackelt, desto schneller löst er sich.
Wenn der Milchzahn nach mehreren Wochen immer noch fest sitzt oder der neue Zahn sehr schief wächst, schauen wir uns das gern in der Praxis an. Manchmal helfen wir dem Zahn vorsichtig dabei, Platz zu machen – ganz behutsam und nur, wenn es wirklich nötig ist.
Ein Zahn, der monatelang auf halber Wackelstufe verharrt, kann für Kinder ganz schön nervig sein – vor allem beim Essen. Oft liegt das daran, dass sich der Zahn zwar gelockert hat, aber noch von einigen Wurzelanteilen oder dem Zahnfleisch gehalten wird.
Auch hier hilft in vielen Fällen etwas Geduld und fleißiges "Wackeltraining". Wenn sich nach längerer Zeit (z. B. nach 2–3 Monaten) aber wirklich gar nichts verändert, sehen wir uns das gerne genauer an. In manchen Fällen geben wir dem Zahn sanft ein wenig Unterstützung beim Loslassen – ganz vorsichtig, damit alles entspannt und schmerzfrei bleibt.
Wichtig: Niemals gewaltsam an einem Wackelzahn ziehen – das kann weh tun oder das Zahnfleisch verletzen. Lieber gemeinsam abwarten, beobachten und bei Unsicherheit einfach in der Praxis vorbeikommen.
MIH (Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation)
Alles über Kreidezähne und wie wir damit umgehen können.
Kreidezähne, medizinisch MIH genannt, kommen bei Kindern inzwischen relativ häufig vor. Dabei handelt es sich um Zähne (meist die ersten bleibenden Backenzähne und Schneidezähne), deren Zahnschmelz nicht vollständig ausgehärtet ist. Dadurch sind sie weicher, empfindlicher und anfälliger für Karies oder Absplitterungen.
Viele Eltern bemerken die ersten Anzeichen beim Zähneputzen: Die betroffenen Zähne wirken gelblich, weiß-fleckig oder bräunlich verfärbt, und Kinder klagen eventuell über Schmerzen bei kalten Speisen oder Berührungen.
Aber keine Sorge – wir sind auf Kreidezähne vorbereitet und begleiten euch und euer Kind einfühlsam und individuell. Je nach Ausprägung gibt es unterschiedliche Möglichkeiten:
- Sanfte Versiegelungen oder Füllungen schützen empfindliche Stellen.
- Regelmäßige Kontrollen und professionelle Fluoridierung helfen, die Zähne zu stärken.
- Wir beraten euch zu geeigneten Zahnpasten und Putztechniken für den Alltag.
Wichtig ist: Kreidezähne brauchen besondere Aufmerksamkeit, aber mit der richtigen Pflege und regelmäßiger Kontrolle können wir sie lange gesund erhalten. Meldet euch gern bei uns, wenn ihr Auffälligkeiten bemerkt – wir schauen uns das in Ruhe an und entwickeln gemeinsam einen passenden Plan.
Zahnunfall
Erste Hilfe bei Zahnverletzungen und was in Notfällen zu tun ist.
Wenn nur ein Stück vom Zahn abgebrochen ist, sieht das manchmal schlimmer aus, als es ist – trotzdem sollte der Zahn schnell kontrolliert werden. Auch kleine Bruchstücke können zu Empfindlichkeit führen oder scharfkantig sein.
Das könnt ihr tun:
- Das Kind beruhigen und den Mund vorsichtig mit Wasser ausspülen.
- Falls möglich: Das abgebrochene Stück suchen, in Kochsalzlösung, kalter Milch oder in einer Zahnrettungsbox aufbewahren und mitbringen.
- Schnellstmöglich zu uns in die Praxis kommen – wir prüfen, ob der Zahn empfindlich ist, reparieren ihn ggf. mit einem Füllungsmaterial oder treffen weitere Maßnahmen.
Auch wenn das Kind keine Schmerzen hat, ist eine Kontrolle wichtig – manchmal sind Nerven oder die Zahnwurzel betroffen, ohne dass man es gleich merkt.
Ein ausgeschlagener bleibender Zahn ist ein echter Notfall – aber wenn ihr schnell und richtig handelt, lässt er sich manchmal retten und wieder einsetzen.
So geht's richtig:
- ✅ Den Zahn nicht an der Wurzel anfassen, sondern nur an der Krone (dem sichtbaren Teil).
- ✅ Nicht reinigen, nicht schrubben! Auch wenn er schmutzig aussieht.
- ✅ Den Zahn feucht lagern: am besten in kalter Milch, Kochsalzlösung oder einer speziellen Zahnrettungsbox (wenn vorhanden).
- ✅ Nicht in Wasser legen! Das schädigt die empfindlichen Zellen.
- ✅ Sofort zu uns in die Praxis kommen oder – außerhalb unserer Öffnungszeiten – zur zahnärztlichen Notfallambulanz.
Bei Milchzähnen gilt: Nicht wieder einsetzen – aber unbedingt zügig kontrollieren lassen, um Folgeschäden am bleibenden Zahn zu vermeiden.
Wenn ihr euch unsicher seid, ruft uns jederzeit an – wir helfen euch gern weiter und sagen, was zu tun ist. Bei Zahnunfällen sollte es schnell gehen – und gemeinsam finden wir eine schnelle, kindgerechte Lösung. 🦷 💙
Röntgen
Warum und wann Röntgenaufnahmen bei Kindern sinnvoll sind.
Diese Frage hören wir oft – und sie ist vollkommen berechtigt. Denn viele Eltern möchten ganz genau wissen, wann und warum ein Röntgenbild notwendig ist. Die gute Nachricht vorweg: Wir röntgen nur dann, wenn es wirklich sinnvoll und medizinisch notwendig ist – und verwenden dabei modernste, strahlungsarme Technik, die speziell auf Kinder abgestimmt ist.
Aber warum überhaupt Röntgen bei Kindern?
Ein Röntgenbild zeigt uns Dinge, die wir mit bloßem Auge nicht sehen können – zum Beispiel:
- Karies zwischen den Zähnen, die von außen noch nicht sichtbar ist
- Zahnwurzeln und Nerven, wenn ein Zahn behandelt werden muss
- Nicht durchgebrochene Zähne oder deren Lage im Kiefer
- Platzverhältnisse und Zahnstellungen – wichtig für die Zahnwechsel- und Kieferentwicklung
- Versteckte Entzündungen oder Veränderungen im Knochen
Gerade bei Kindern, bei denen sich die Zähne noch im Wachstum befinden, hilft uns ein Röntgenbild, die bestmögliche Versorgung zu planen – ganz individuell und vorausschauend.
Natürlich achten wir bei jeder Röntgenaufnahme auf maximale Sicherheit: Wir nutzen digitale Geräte mit besonders geringer Strahlung, schützen Körper und Schilddrüse mit einer Bleischürze und machen nur Aufnahmen, wenn sie wirklich nötig sind.
Zusatzversicherung
Zusätzlicher Schutz für die Zahngesundheit Ihres Kindes und wann es sich lohnt.
Tatsächlich kann eine Zahnzusatzversicherung für Kinder in vielen Fällen sinnvoll sein – vor allem, wenn sie frühzeitig abgeschlossen wird. Denn nicht alle Behandlungen, die wir in der Kinderzahnheilkunde empfehlen, werden von den gesetzlichen Krankenkassen vollständig übernommen.
Dazu zählen zum Beispiel:
- Zahnfarbene Füllungen oder spezielle Kinderkronen
- Versiegelungen über die Kassenleistung hinaus
- Schonende Verfahren wie Lachgasbehandlungen
- Bestimmte frühzeitige kieferorthopädische Maßnahmen
Eine gute Zusatzversicherung kann hier finanzielle Entlastung bieten – besonders, wenn Sie Wert auf eine hochwertige, sanfte und kindgerechte Versorgung legen.
Unser Tipp: Lassen Sie sich unabhängig beraten und achten Sie auf kindgerechte Tarife ohne lange Wartezeiten. Gern erklären wir Ihnen in der Praxis, bei welchen Behandlungen sich eine Absicherung lohnen kann.